Der Weg in die Welt der Flexibilität steht jedem offen. Anfänger möchten oft alle Ziele schon im allerersten Training erreichen :). Sie trainieren etwas hektischer, was es für sie schwieriger macht, sich auf die Technik zu konzentrieren und sich zu entspannen.
Ich merke, dass es mir von Jahr zu Jahr schwerer fällt, eine Person „auszubremsen“: Die angesammelte Müdigkeit in der modernen Welt und der Stress der Klienten behindern die Bewegungen sehr und lassen die Menschen sich nicht vernünftig abschalten.
Ich trainiere sehr gerne Kunden ohne sportlichen Hintergrund. Sie haben meinstens weniger Verletzungen und Vorurteile gegenüber dem Sport.
Mein Rat an Trainer: Seid offen zu jedem Kunden. Egal mit welcher Stimmung und Vorgeschichte der Kunde kommt, ihr müsst ihm gut zuhören.
Kunden fragen oft: „Ist das Training sehr anstrengt?“. Und ich ignoriere Ängste nie. In diesem Fall baue ich das Warm-Up des Trainings so auf, dass sich eine Person an das Gefühl gewöhnt, etwas schaffen zu können und sich sicherer fühlt. Dann erschwere ich die Übungen und bringe neue Dinge bei. So taucht die Angst nicht wieder auf und schränkt dadurch keine Gedanken und Bewegungen ein.
Top typische Fehler:
- Unterschätzung der Bedeutung der Atmung (Atemanweisungen nicht beachten)
- Trainieren, um das Ziel zu erreichen und nicht, um sich einfach zu bewegen und das zu genießen (Fokus auf zukünftigen Erfolg und nicht auf "hier und jetzt")
- Fehlen eines Systems (System: Regelmäßigkeit, ausgewogenes Programm, passende Komplexität)
Das Wichtigste im Einzelunterricht ist die Diagnostik, die klientenspezifische Übungsauswahl, das Setzen persönlicher Ziele und die Möglichkeit, Schwierigkeiten zu meistern (Haltungskorrektur, Körpergefühl).
Dadurch erhöht sich die Effektivität des Trainings um das Zehnfache.
Häufiger haben sie den Wunsch von einem abwechslungsreichen Beweglichkeitstraining, um sich nicht steif zu fühlen und um bestimmte Gymnastikelemente zu erlernen (Spagat, Brücke).
Sie fragen sehr oft noch vor dem ersten Training: „Wann schaffe ich einen Spagat?“. Da kann ich die Frage noch nicht geantworten. Beim ersten Training finde ich raus, wie der aktuelle Stand ist; nach ein paar Trainings kann die Deadline angepasst werden, indem bewertet wird, wie der Körper an die Belastungen reagiert (wie schnell die Fortschritte zu sehen sind, wie lange eine Regeneration dauert, was ist man bereit zu machen, um ans Ziel noch effezienter zu kommen).
Oft unterscheiden Kunden nicht zwischen den Begriffen Flexibilität und Mobilität.
In einfachen Worten: Flexibilität ist eine Bewegung über die normale Amplitude hinaus, die für plastische und ästhetische Bewegungen notwendig ist, sowie für gymnastische Elemente, zum Beispiel für einen Spagat oder für eine Brücke. Mobilität ist die Fähigkeit der Gelenke, in einem normalen Bereich beweglich zu sein.